Da hast du den Spinat!

Es gibt Gemüsearten, die sind unweigerlich mit dem Frühling im Garten der Kindheit verbunden - zum Beispiel Frühlingszwiebeln und Schnittsalat, Rettich und Radieschen, Melde und Spinat. Zusammen mit Steckzwiebeln waren sie die ersten, die schon im März von den Großeltern ins Beet gebracht wurden.

Mehr noch als heute, waren Hausgärten damals so weit wie möglich Selbstversorgergärten. Familien waren darauf angewiesen, möglichst fortlaufend dies und jenes ernten zu können. Nicht von Januar bis Dezember, sondern vom ersten Kopfsalat und ersten Frühlingszwiebeln im Mai, bis zum letzten Feldsalat und Lauch im April.

So früh ist früh

Wer jetzt im März schon aussät, macht das heute mehr aus Vorfreude auf die saftig frische Maienernte aus dem eigenen Garten. Mairübchen etwa sind schon nach sechs bis acht Wochen um Ende Mai erntereif. Ihre Verwandtschaft, den Stielmus, kannst du schon nach fünf bis sieben Wochen zu Tisch bitten. Auch Schnittsalat den du ab Ende März säst, ist dann eine Maidelikatesse. Im März gesäte Möhren, sind hingegen erst im Juni erntereif. Was Großvater auch noch wusste: Baue Salat nicht neben Sellerie oder Petersilie an; Möhren nicht neben Fenchel; Möhren oder Spinat nicht neben Roter Bete. Weil in der so genannten Mischkultur einige Gemüse besser neben bestimmten anderen wachsen - oder eben nicht. Den Salat etwa, fördern die Beetnachbarn Buschbohne, Erbse, Fenchel, Möhre, Kohl, Lauch, Paprika, Sellerie und Spinat.

Minibeete besser ausnutzen

Denke daran: Noch ist es März - und damit frisch. Jetzt ausgebrachten Kopfsalat wirst du erst im Mai ernten können - im April gesetzten auch. Weil er schneller wächst, wenn es zunehmend wärmer wird. Daher gibt es so etwas wie cleveres Beet-Management bei der Frühkultur. Und das geht so (Beispiel Hochbeet mit 120 cm Breite, belegt mit neun Saatreihen): Kresse (Reihe 1), Kohlrabi, Schnittsalat-Radieschen-Mix, Kerbel, Wirsing - und retour: Kerbel, Schnittsalat-Radieschen-Mix, Kohlrabi, Kresse (Reihe 9). Weil du nämlich Kresse, Kerbel und Radieschen früh entnimmst, danach den Salat, danach die Kohlrabi, bleibt den jeweils verbleibenden Gemüsen zur rechten Zeit ausreichend Platz für ihr kräftiges Wachstum zur rechten Zeit.

Vorfreude auf die Nachfrostzeit

Und wenn es die Frühlingssonne in deinem Selbstversorgergarten oder Hochbeet auch noch so gut mit dir meint: einige Gemüse gehören erst nach den Eisheiligen ins Beet. Rechne von Mitte Mai also sechs Wochen zurück, dann hast du mit etwa Ende März den passenden Aussaattermin für all deine Auberginen, Chilis, Kürbisse, Paprikas, Schlangengurken, Tomaten und Zucchini (inkl. Pattissons) gefunden.

"Aber pflanze deine Auberginen nicht neben Paprika oder Tomaten, deinen Paprika nicht neben Erdbeeren, Fenchel, Kartoffeln oder Stangenbohnen, deine Zucchini nicht neben Gurken oder Kartoffeln!", so würde dir dein Großvater jetzt wohl noch schnell zurufen. Denn er wusste das alles ja schließlich noch …

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